EXPOSÉ:
Henning Richter
Journalist / Autor für Musik, Kultur & Sport
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DAS BUCH DES SCHMUGGLERS...
...ist ein Halbweltroman, der von Schmuggel, Globalisierung, Korruption, Berlin, Rockmusik, Drogen, Fahrrädern, Politik und etlichen anderen Dingen handelt. Zentrale Figur ist der ehemalige Computerfachmann DP, der Ende der Neunziger infolge des New-Economy-Crashes seine Firma verloren hat. Er sattelt auf Schmuggel um und arbeitet lange Jahre für "die Organisation", einen global player in Sachen Schwarzhandel en gros. Als Kurier transportiert der begeisterte Musikfan alles: Schwarzes Geld und heiße Akten, Kokain, gestohlene Bilder, Pelze, Antiquitäten, Edelsteine, Elfenbein, Waffen - einfach alles. Nur Menschenhandel lehnt er ab, der ist ihm zu unpraktisch und gefährlich. Durch hohe Bestechungssummen sichert die "Organisation" ungefährdete Grenzübertritte ihrer Kuriere und Waren. Klar, dass DP die gesicherten Transportlinien irgendwann auch zu Privatgeschäften benutzt.
Zuhause in Berlin fährt DP mit Vorliebe Fahrrad, ist anspruchsvoller Cappuccino-Trinker und hört zusammen mit seinem besten Freund gute Musik - am liebsten von Iggy Pop, Johnny Cash, New Model Army, Motörhead und anderen ausgewählten Könnern. Zudem führen die beiden lange Gespräche, in denen sie zu der Erkenntnis gelangt sind, dass diese Gesellschaft viel verspricht und kaum etwas hält.
Trotz der hohen Schmiergelder der "Organisation" wird DP eines Tages an der deutsch-schweizer Grenze erwischt. Die Rechtsanwälte der "Organisation" können ihm eine Gerichtsverhandlung ersparen, dennoch muss er sechs Wochen im Gefangnis von Lörrach brummen. Obwohl bis dato nur ein kleines Licht, beschließen ihre führenden Köpfe, dem studierten Informatiker seine Nebengeschäfte zu verzeihen - er weiß einfach zuviel.
In Spanien wird er auf der Privat-Uni für Mitarbeiter des "global players in Sachen Schleich- und Schwarzhandel" weitergebildet. Hier, in Ciudad Rodrigo, findet er auch seine neue Partnerin Iris, mit der er allerdings, abgesehen von einer gemeinsamen Schmuggler-Vergangenheit, nicht viel gemeinsam hat. Gegensätze ziehen sich nun mal an.
Anschließend wird DP, etwas unwillig, Referent des hessischen Landtagsabgeordneten Dr. Gattermann, dem Hoffnungsträger der Deutschen Fortschritts Partei (DFP). Nach einem halben Jahr in Wiesbaden, während dessen DP sich um den Wahlkreis und einige Kungelgruppen des Abgeordneten kümmert, wackelt die Bundesregierung in Berlin. Darauf hatte Gattermann seit langem spekuliert.
Die Dinge laufen günstig für die beiden, DP spürt ohnehin starkes Heimweh nach Berlin, der ehrgeizige Gattermann will Karriere in Bundespolitik (und Organisation) machen. Ob die Organisation im Hintergrund die Fäden zieht, bleibt unklar, Fakt ist, das Parlament spricht dem Kanzler das Misstrauen aus. Neuwahlen sind unausweichlich.
Darauf werden der Abgeordnete und sein Referent in die Wahlkampfleitung der DFP gerufen, sie ziehen in die Hauptstadt. Als Rädchen im Räderwerk von Korruption und Politik fühlt sich DP zwiespältig: Einerseits wird er seiner Unabhängigkeit beraubt, andererseits schmeichelt ihm das Vertrauen der Vorgesetzten. Da die alte Regierung erkennbar abgewirtschaftet hat, fällt es Gattermann und DP leicht, einen erfolgreichen Wahlkampf zu führen. Im Falle eines Sieges winkt der neue Kanzler mit hohen Staatsämtern. Die Organisation rückt ihrem Ziel immer näher, direkt am Hebel der Macht zu sitzen.
20 Kapitel mit Epilog und Liste der Lieblingsplatten der Protagonisten
ca. 460.000 Anschläge
Henning Richter